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Gen­fer Flücht­lings­kon­ven­ti­on

Das Ab­kom­men über die Rechts­stel­lung der Flücht­lin­ge wurde 1951 auf einer UN-​Sonderkonferenz in Genf ver­ab­schie­det und trat 1954 in Kraft. Er­gänzt wurde sie am 1967 durch das „Pro­to­koll über die Rechts­stel­lung der Flücht­lin­ge“. 

Flücht­lin­ge im Sinne der Kon­ven­ti­on wer­den als Per­so­nen de­fi­niert, die sich auf­grund einer be­grün­de­ten Furcht vor Ver­fol­gung au­ßer­halb des Staa­tes auf­hal­ten, des­sen Staats­an­ge­hö­rig­keit sie be­sit­zen, sowie Staa­ten­lo­se, die sich des­halb au­ßer­halb ihres ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halts­staa­tes be­fin­den. 

An­er­kann­te Flücht­lin­ge sind sol­che, die ver­folgt wer­den wegen:

  • Rasse
  • Re­li­gi­on 
  • Na­tio­na­li­tät 
  • Zu­ge­hö­rig­keit zu einer be­stimm­ten so­zia­len Grup­pe 
  • po­li­ti­scher Über­zeu­gung 

Die Kon­ven­ti­on führt unter An­de­rem fol­gen­de Rech­te eines Flücht­lings auf:

  • Schutz vor Dis­kri­mi­nie­rung wegen Rasse, Re­li­gi­on oder Her­kunft (Art. 3)
  • Re­li­gi­ons­frei­heit (Art. 4)
  • frei­er Zu­gang zu den Ge­rich­ten (Art. 16) 
  • Aus­stel­lung eines Rei­se­aus­wei­ses für Flücht­lin­ge (Art. 28) 
  • Schutz vor Aus­wei­sung (Art. 33, Grund­satz der Nicht­rück­schie­bung) 

Ins­ge­samt ge­wäh­ren die Ver­trags­staa­ten einem Flücht­ling weit­ge­hend die glei­chen Rech­te wie Aus­län­dern im All­ge­mei­nen. 

Gen­fer Flücht­lings­kon­ven­ti­on mit Pro­to­koll über die Rechts­stel­lung der Flücht­lin­ge >>
Fra­gen und Ant­wor­ten zur Flücht­lings­kon­ven­ti­on >>

UN-​Kinderrechtskonvention

Das Über­ein­kom­men über die Rech­te des Kin­des, kurz UN-​Kinderrechtskonvention wurde 1989 von der UN-​Generalversammlung an­ge­nom­men und trat 1990 in Kraft.

Beim Welt­kin­der­gip­fel von 1990 in New York ver­pflich­te­ten sich Re­gie­rungs­ver­tre­ter aus der gan­zen Welt zur An­er­ken­nung der Kon­ven­ti­on.

Der Kin­der­rechts­kon­ven­ti­on sind mehr Staa­ten bei­getre­ten als allen an­de­ren UN-​Konventionen, näm­lich alle mit Aus­nah­me der USA und So­ma­lia.

Ei­ni­ge er­klär­ten den Bei­tritt je­doch nur unter Vor­be­hal­ten zu ein­zel­nen Punk­ten, wie auch zu­nächst Deutsch­land. Trotz er­heb­li­cher Pro­tes­te er­klär­te Deutsch­land den Vor­rang des ei­ge­nen na­tio­na­len Aus­län­der­rechts vor der UN-​Konvention.

Im Juli 2010 wur­den die Vor­be­hal­te Deutsch­lands rechts­wirk­sam zu­rück­ge­zo­gen. Es ist jetzt Pflicht und Auf­ga­be aller deut­schen Be­hör­den und Ge­rich­te, dem Vor­rang des Kin­des­wohls Gel­tung zu ver­schaf­fen, indem sie ihre Ent­schei­dungs­pra­xis an Abwägungs-​ und Be­grün­dungs­er­for­der­nis­sen der Kon­ven­ti­on aus­rich­ten.

Die Kon­ven­ti­on um­fasst 54 Ar­ti­kel und zwei ge­son­der­te Zu­satz­pro­to­kol­len.

Im Mit­tel­punkt ste­hen diese Grund­rech­te:

  • Recht auf Gleich­be­hand­lung und Schutz vor Dis­kri­mi­nie­rung
  • Recht auf Name und Staats­zu­ge­hö­rig­keit
  • Recht auf Ge­sund­heit
  • Recht auf Bil­dung und Aus­bil­dung
  • Recht auf Frei­zeit, Spiel und Er­ho­lung
  • Recht sich zu in­for­mie­ren, mit­zu­tei­len, zu ver­sam­meln und ge­hört zu wer­den
  • Recht auf Pri­vat­sphä­re und ge­walt­freie Er­zie­hung
  • Recht auf eine Fa­mi­lie, el­ter­li­che Für­sor­ge und ein si­che­res Zu­hau­se
  • Recht auf Be­treu­ung bei Be­hin­de­rung

Die Zu­satz­pro­to­kol­le be­han­deln die The­men Kin­der­sol­da­ten, Kin­der­han­del, Kin­der­pro­sti­tu­ti­on und Kin­der­por­no­gra­phie.

UN-​Kinderrechtskonvention im Wort­laut und zum Her­un­ter­la­den >>