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Asyl­recht/Ge­wäh­rung von Flücht­lings­schutz

Für die Zu­er­ken­nung von Flücht­lings­schutz müs­sen fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen vor­lie­gen:
Nach § 3 Abs. 1 AsylVfG wird ein Aus­län­der als Flücht­ling an­er­kannt, wenn er sich aus be­grün­de­ter Furcht vor Ver­fol­gung wegen sei­ner

  • Rasse,
  • Re­li­gi­on,
  • Na­tio­na­li­tät,
  • po­li­ti­schen Über­zeu­gung oder
  • Zu­ge­hö­rig­keit zu einer be­stimm­ten so­zia­len Grup­pe

au­ßer­halb sei­nes Her­kunfts­lan­des be­fin­det, des­sen Schutz er nicht in An­spruch neh­men kann oder wegen die­ser Furcht nicht in An­spruch neh­men will.

Es kommt nicht dar­auf an, ob der An­trag­stel­ler tat­säch­lich die Merk­ma­le auf­weist, die zur Ver­fol­gung füh­ren, so­fern ihm diese Merk­ma­le von sei­nem Ver­fol­ger zu­ge­schrie­ben wer­den.

Aus­ge­hen kann diese Ver­fol­gung vom Staat, von Par­tei­en oder Or­ga­ni­sa­tio­nen, die den Staat oder we­sent­li­che Teile des Staats­ge­biets be­herr­schen (staats­ähn­li­che Ak­teu­re) oder von nicht­staat­li­chen Ak­teu­ren, so­fern staat­li­che oder staats­ähn­li­che Ak­teu­re ein­schließ­lich in­ter­na­tio­na­ler Or­ga­ni­sa­tio­nen er­wie­se­ner­ma­ßen nicht in der Lage oder nicht wil­lens sind, Schutz vor der lan­des­weit dro­hen­den Ver­fol­gung zu bie­ten.

Als Ver­fol­gung gel­ten:

  • Hand­lun­gen, die auf­grund ihrer Art oder Wie­der­ho­lung so gra­vie­rend sind, dass sie eine schwer­wie­gen­de Ver­let­zung der grund­le­gen­den Men­schen­rech­te dar­stel­len, ins­be­son­de­re der Rech­te, von denen gemäß Ar­ti­kel 15 Ab­satz 2 der EMRK keine Ab­wei­chung zu­läs­sig ist (ins­be­son­de­re Art. 3, Fol­ter oder un­mensch­li­che oder er­nied­ri­gen­de Stra­fe oder Be­hand­lung),
  • un­ter­schied­li­che Hand­lun­gen, deren Ge­samt­heit einer schwer­wie­gen­den Ver­let­zung grund­le­gen­der Men­schen­rech­te gleich­kommt.


Bei­spie­le für Hand­lun­gen, die als Ver­fol­gung gel­ten kön­nen:

  • An­wen­dung phy­si­scher oder psy­chi­scher Ge­walt, ein­schließ­lich se­xu­el­ler Ge­walt,
  • ge­setz­li­che, ad­mi­nis­tra­ti­ve, po­li­zei­li­che und/oder jus­tizi­el­le Maß­nah­men, die als sol­che dis­kri­mi­nie­rend sind oder in dis­kri­mi­nie­ren­der Weise an­ge­wandt wer­den,
  • un­ver­hält­nis­mä­ßi­ge oder dis­kri­mi­nie­ren­de Straf­ver­fol­gung oder Be­stra­fung,
  • Ver­wei­ge­rung ge­richt­li­chen Rechts­schut­zes mit dem Er­geb­nis einer un­ver­hält­nis­mä­ßi­gen oder dis­kri­mi­nie­ren­den Be­stra­fung,
  • Hand­lun­gen, die an die Ge­schlechts­zu­ge­hö­rig­keit an­knüp­fen oder gegen Kin­der ge­rich­tet sind.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zum Thema Flücht­lings­schutz sind auf der Seite des Bun­des­am­tes für Mi­gra­ti­on und Flücht­lin­ge (BAMF) ab­ruf­bar.