Menu
menu

„Willkommen in Fremdistan“ – Escape Room soll Asylerfahrung erlebbar machen

Sogenannte Escape Rooms erfreuen sich als Freizeitspaß steigender Beliebtheit. Oft geht es dabei um Krimis, Schatzsuchen oder Fantasy-Abenteuer. In Zwickau jedoch schlüpfen die Spielerinnen und Spieler in die Rolle von Asylbewerbern, wie in einer Reportage des MDR beschrieben wird.

Die Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber des Landes Sachsen-Anhalt (ZASt) in Halberstadt.

Bei einem Escape Room handelt es sich um ein realitätsnahes Spiel, bei dem die Teilnehmer innerhalb einer bestimmten Frist Aufgaben lösen müssen, um aus einem geschlossenen Raum zu entkommen. Das Motto des besonderen Escape Rooms im sächsischen Zwickau lautet „Willkommen in Fremdistan“.

Um weiterzukommen, muss das Team arabische Schriftzeichen entziffern, wie in dem MDR-Beitrag beschrieben wird. Wer Fehler macht, bekommt den Zettel durch eine Luke mit einer Ablehnung zurück. Laut MDR hat das Konzept seinen Ursprung in der Flüchtlingshilfe Bonn. An der Entwicklung der Idee seien dort geflüchtete Jugendliche beteiligt gewesen. Das Vorhaben wurde ehrenamtlich nach Zwickau in das „Projekt 46“, einem soziokulturellen Treffpunkt in der Innenstadt, geholt, um das Gefühl von Fremdsein und Asylerfahrung näherzubringen.

Beispielsweise ist der letzte Raum gestaltet wie in einer Flüchtlingsunterkunft – mit Doppelstockbett, Spind und einem alten grauen Koffer. Das Team muss an kleinen Dosen riechen und die Zutaten eines Chai-Tees erraten. Unterstützt wird das Spiel von zwei Geflüchteten, die mit den Teams nur Arabisch sprechen und von Fluchterfahrungen erzählen – ein Beispiel vielleicht auch für Sachsen-Anhalt, wie mit kreativen Ideen Verständnis für die Situation von Asylbewerbern geweckt werden kann.

–    Kontakt zur Autorin Sarah Bötscher (Reporterin für MDR AKTUELL)