Dem Statistischen Landesamt zufolge lag die Migrantenquote im Jahr 2015 lediglich bei zwei Prozent und 2023 bei sieben Prozent, heißt es in dem Artikel (22. April 2025, Seite 1, Druckausgabe und E-Paper). Nach den neuesten Zahlen der Arbeitsagentur seien im September 2024 schon rund neun Prozent der sozialversicherungspflichtigen Auszubildenden aus dem Ausland gekommen.
Den mit Abstand höchsten Anteil haben ausländische Lehrlinge im Gastgewerbe (52 Prozent), dagegen war deren Anteil in der Landwirtschaft (1,5 Prozent) und dem öffentlichen Dienst (0,7 Prozent) am geringsten.
Migranten würden laut der Regionalvertretung der Arbeitsagentur eine „immer wichtigere Rolle bei der Besetzung von Lehrstellen“ spielen. Eine der größten Hürden sei die Sprache. Eine „hohe Motivation vieler Migranten, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren“ sehe die Handwerkskammer Magdeburg. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Magdeburg wird mit den Worten zitiert, dass viele Lehrstellen im Land ohne Migranten nicht besetzt werden könnten. Zu den Sprachproblemen komme eine unzureichende Zahl an Sprachkursen für Auszubildende.
Wirtschaftsverbände aus Sachsen-Anhalt werben laut Volksstimme aktuell intensiv in Vietnam um Lehrlinge. Zudem laden die IHK, die Handwerkskammer, die Stadt Magdeburg, die Arbeitsagentur und das Jobcenter regelmäßig zu Kontaktbörsen speziell für Migranten ein.
Ein Fahrzeugausstatter aus Schönebeck nutzt diese Plattform regelmäßig, wie die Volksstimme weiter berichtete. „Technische Berufe besetzen wir häufig mit Menschen aus dem Iran oder Syrien. Sie bringen viel mit“, sagte Personalleiter Patrick Scheller.
Als beispielgebend wird auch über Bemühungen von zwei jungen Männern aus Syrien um einen Ausbildungsplatz berichtet. Die Bürokratie würde die Integration in Arbeit erschweren, wird dazu ein ehrenamtlicher Flüchtlingsbetreuer zitiert. Es sei aber oft auch schwer, die jungen Menschen zu einer Ausbildung zu motivieren: „Sie wollen immer schnell Geld verdienen.“